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Elterliche Aufsichts-App für Social Media

avatar  Oliver Stiemerling
Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Systeme und Anwendungen der Informationsverarbeitung

Wissen Sie, was Ihre Kinder im Social Web so alles machen? Mit wem sie Kontakt aufnehmen? Welche Fotos von Ihren Kindern im Internet sichtbar sind?

Kontrolle

Wie für fast alles im wahren Leben gibt es inzwischen eine App, die einem derartige Fragen beantwortet (SMCP – Social Media Child Protection. Disclaimer: Ich halte keine Aktien an diesem Unternehmen). Die Software schaut regelmäßig in die Facebook- und Twitter-Accounts der Kinder und teilt dem Nutzer die dort vorgefundenen Aktivitäten mit.

Nur mit Login-Daten

Der Haken bei der Sache ist nur, dass die Login-Daten (also Benutzername und Passwort) der Kinder bzw. der beaufsichtigten Personen benötigt werden, um die Anwendung entsprechend mit den Accounts zu verknüpfen. Beim Installieren bzw. Konfigurieren der App müssen diese einmalig (und natürlich bei jeder Änderung des Passworts) eingegeben werden. Erst dann kann die Anwendung über die entsprechenden Schnittstellen der Anbieter Facebook und Twitter alle relevanten Daten abfragen und anzeigen.

Elterliche bzw. eigene Verantwortung

Während das technisch alles recht einfach erscheint, stellen sich mir als Vater eher rechtliche Fragen:

  • Verletze ich meine elterliche Aufsichtspflicht im virtuellen Raum, wenn ich derartige Ãœberwachungsmöglichkeiten nicht nutze?
  • Wie käme ich an die Zugangsdaten meiner Kinder und will ich das überhaupt?
  • Wie verträgt sich eine solche App eigentlich mit den Nutzungsbedingungen der Anbieter, in denen Passwort-Sharing verboten wird?

… und damit habe ich noch nicht darüber nachgedacht, wie eine derartige App außerhalb der Familie eingesetzt werden könnte …

 

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